Die Attraktivierung des Öffentlichen Verkehrs und die Forcierung des Umstiegs vom motorisierten Individualverkehr auf den Öffentlichen Verkehr ist ein zentrales Anliegen, zu dem sich fast alle politischen Kräfte in unserem Bundesland bekennen. Auch im aktuellen Maßnahmenpaket der Stadt Graz gegen Feinstaub ist diese Forderung an oberster Stelle angeführt und wird von allen politischen Parteien unterstrichen. Um den Öffentlichen Verkehr ansprechender zu gestalten, ist auch eine transparente und vor allem kostengünstige Preisgestaltung unumgänglich, da bei ständigem Anstieg der Kosten für die Tickets der Umstieg auf die Öffentlichen Verkehrsmittel schleppender vorangehen wird. Vor allem Pendlerinnen und Pendler könnten bei einer weiteren Verteuerung wieder öfters mit dem PKW in die Stadt fahren.
Die Verteuerung der Verbund-Halbjahres- bzw. Jahreskarten zielt somit in der Wirkung diametral gegen gültige Gemeinderats-Beschlüsse und -Anträge aber vor allem gegen jedes Bekenntnis, die Luft- und Lebensqualität in der Stadt nachhaltig zu verbessern.
Dazu kommt, dass die Verbund-Jahreskarte für eine Tarifzone - der Großraum Graz ist etwa eine solche Tarifzone - mit derzeit 388 Euro im Vergleich etwa mit Wien bereits ohnehin enorm teuer geworden ist. Das Bespiel Wiens, wo die Jahreskarte auf einen Euro pro Tag reduziert wurde, zeigt auch die unmittelbare Wirkung von vergünstigten Jahreskarten: In Wien stieg dadurch die Zahl der JahreskartennutzerInnen innerhalb von zwei Jahren enorm an.
Eine weitere Verteuerung der Verbundtarife würde womöglich sogar den positiven Trend der Zuwachszahlen zum Öffentlichen Verkehr bremsen oder im schlimmsten Fall gar umkehren – eine Problematik, die nicht nur die Stadt Graz betrifft, sondern steiermarkweit von Bedeutung ist: Zwar wird Feinstaub häufig auf die Stadt Graz reduziert, doch ist es Tatsache, dass auch in anderen Teilen unseres Bundeslandes die Feinstaubbelastung mit unschöner Regelmäßigkeit jenseits der Grenzwerte liegt. In dem Sinne ist der zuständige Verkehrs- und Umweltlandesrat gefordert, zu einer Verkehrsverbund-Tarifgestaltung beizutragen, durch die der Umstieg auf den öffentlichen Verkehr attraktiver und somit die Belastung durch den MIV reduziert wird.
Namens der sozialdemokratischen Gemeinderatsfraktion stelle ich daher
den dringlichen Antrag:
Der Gemeinderat der Stadt Graz fordert den zuständigen Verkehrs- und Umweltlandesrat Dr. Gerhard Kurzmann auf, Maßnahmen über das Landesbudget bzw. über Tarifumschichtungen zu setzen, um die Reduzierung der Kosten der Verbund-Jahreskarte für eine Zone auf 365,- Euro zu erreichen; ebenso sind auf diesem Wege entsprechende Verbilligungen der Jahreskarten für Mehr-Zonen–BenützerInnen anzustreben.
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