Forderung
Die Piratenpartei Österreichs, Landesorganisation Wien fordert eine rasche Umgestaltung der Linie 13A zu einer Strassenbahnlinie 13, um die Leistungsfähigkeit, Attraktivität und den Fahrgastkomfort zu steigern und diese wichtige Tangentiallinie mit Anbindung zum neuen Hauptbahnhof nachhaltig aufzuwerten.
Für Trassierung und Streckengestaltung sind die Interessen von Fussgängern, Radfahrern und Gewerbetreibenden in besonderem Mass zu berücksichtigen, es wird eine Reduzierung des MIV auf und um die Trasse angestrebt.
Begründung
Das derzeitige Fahrgastaufkommen in Wechselwirkung mit der Linienführung und dem Individualverkehr bringt die Linie an die Grenzen der Belastbarkeit. Der Fahrgasttransport mit Bussen teilweise in Doppel- oder Dreifachführung ist nicht nur ökonomisch wie ökologisch höchst bedenklich, sondern mindert auch den Fahrgastkomfort erheblich und mindert somit die Attraktivität des ÖPNV auf dieser wichtigen Verkehrsachse.
Als wichtige Tangentiallinie versorgt die Linie 13a derzeit die Kerngebiete der Bezirke 4,5,6,7,8 und 9 , sie stellt eine wichtige Verbindung zwischen der Skodagasse und ehemaligen Süd-/Ostbahnhof und einen essenziellen Zubringer zu 3 Ubahnlinien und zahlreichen Bus- und Strassenbahnlinien dar, was sich auch in der Auslastung wiederspiegelt.
Bis zum Jahr 1961 (4) wurde die Linie 13 als Strassenbahn geführt, der Rückbau fand im Zeitalter des Automobilbooms statt indem Autobusse gegenüber Strassenbahnen bevorzugt wurden, eine aus heutiger Sicht aus verkehrspolitischen und ökologischen sowie ökonomischen Gründen probematische Entscheidung.
Auch aufgrund der Tatsache, dass diese Fehleinschätzung von der Politik ungern revidiert wird, ist die Forderung nach einer Neuerrichtung als Strassenbahn ein politisch "heisses" Eisen in der Stadpolitik. Die verlinkten Konzepte (2) (3) zeigen, dass man sich teilweise sehr intensiv mit einer Strassenbahnlösung befasst hat (6), als Forderung einer politischen Partei findet man diese Varianten jedoch nicht, hier gilt bisher "Machbar, aber nicht gewollt" (5)
Pros
Infrastruktur für öffentliches Verkehrsmittel in der Straße sichtbar (Vernetzungswirkung, Bezirksverbindung)
spurgebunden
deutliche Kapazitätserhöhung möglich
lärmarmer bei entsprechender Ausführung des Oberbaues (Reduktion von Körperschall)
„Schienenbonus“ (Akzeptanz weiterer Fußwege, aufgrund höherem Fahrkomfort) → Potenzialerweiterung
Geringere Erhaltungskosten der Fahrbahn
Geringere Betriebskosten (Personal, macht 60-70% der Betriebskosten aus)
lokal emmissionsfrei
Wirksam bei Neuorganisation des öffentlichen Raumes
Cons
Hohe Errichtungskosten (einmalige Investition)
Stellplatzreduktion im Straßenraum insbesondere bei doppelgleisiger Führung - Parkplatzverluste
Starke Verkehrsbeeinflussung und des Linienbetriebes auf Dauer des Umbaus
Blockadepolitik der anderen Parteien
Kosten
ca 120-130 Millionen Euro , bei Trassierung und Ausführung gemäss Machbarkeitsstudie (2)
Diese Kosten umfassen alle grundsätzlich notwendigen baulichen Änderungen (Gleisverlegung, Fahrbahn und Gehsteig-Neugestaltung, Fuhrpark, Einbauten, Wartehäuschen usf.) bei optimalem Ablauf. Die Kosten können natürlich etwa durch segmentierten Ausbau, zusätzliche bauliche Massnahmen usf. steigen. Ungeklärt ist bei den Gesamtkosten noch, wie diese allenfalls zwischen Bund, Land und Wiener Linien aufgeteilt werden.
Umsetzung
Die Umsetzung kann beispielsweise in zwei Bauphasen erfolgen.
Bauphase - Hauptbahnhof-Mariahilferstrasse
Bauhpase - Mariahilferstrasse-Skodagasse
Anmerkungen des Antragsstellers (gizmo)
Die Machbarkeitsstudie, insbesondere die Kosten, Anhänge usf. sind wertvolle Info-Munition für alle an Verkehrspolitik Interessierten, ergo "lesenswert".
Vermutlich wird entsprechend der Studien bei der jetzigen "13a vs. Mariahilferstrasse"-Debatte eine Streckenführung in der Neubaugasse in beide Richtungen umgesetzt, um eine zukünftige Führung als Strassenbahn zu ermöglichen. Ist diese Variante nicht möglich, sind Umbaupläne zu einer Strassenbahn obsolet, man kann auch befürchten, dass die Diskussion "13a-Mariahilferstrasse" ein Stellvertreter-Konflikt ist, wird die Linienführung grob abgeändert gehts "zurück zum Start" und bspw. die Machbarkeitsstudien und planerischen Vorleistungen sind weitestgehend obsolet.
Eine Gründung einer AG:Verkehr und entsprechender Sub-AGs (AG:VOR, AG-Verkehr Wien, ...) ist angestrebt, Interessenten bitte melden und mitbasteln! Am besten koordiniert man sich verkehrspolitisch Bundesweit mit Spezialisierung in Unterarbeitsgruppen auf die entsprechenden lokalen Verkehrsunternehmen in Ballungsgebiete mit eigenen Verkehrsbetrieben, etwa Linz, Salzburg, Graz usf.
Quellen
(1) Machbarkeitsstudie:
http://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/projekte/verkehrsplanung/strassenbahn/linie-13/
http://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/projekte/verkehrsplanung/strassenbahn/linie-13/strassenbahn.html
(2) Vollversion der Machbarkeitsstudie
http://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/studien/pdf/b008223a.pdf
(3) Konzept des Fahrgastbeirates
http://images.derstandard.at/2013/08/23/Fahrgastbeirat-13er-Konzept-2008kl.pdf
(4) Geschichtliches & Details zur Linie 13(a)
http://xover.mud.at/~tramway/stvkr-a-wiki/index.php/Linie13A(Wien))
http://de.wikipedia.org/wiki/Stra%C3%9Fenbahn_Wien
(5) Artikel in der Presse
http://derstandard.at/1376534395775/Strassenbahn-13-statt-Bus-13A-Machbar-aber-nicht-gewollt
(6) Diskussionen in anderen Foren zum Thema
http://www.fpdwl.at/forum/wiener-linien/zuk-nftiges/9008-verbesserungen-am-13a/
http://www.tramwayforum.at/index.php?topic=1790.0
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