Liebe Piraten,
ich möchte die Ereignisse der letzten LGV nicht unkommentiert lassen. Viele waren enttäuscht, dass Julia und ich unsere Kandidaturen zurückgezogen haben. Ich kann hier natürlich nur für mich sprechen, bin aber überzeugt, dass die Beweggründe bei Julia sehr ähnlich gelagert sind.
Zunächst zu Wien Anders: Ich stehe nach wie vor hinter der Entscheidung, die wir - wenn auch unter nicht unproblematischen Bedingungen - getroffen haben. Die Argumentation, dass wir als Piraten zumindest ein "Piraten"-Mandat bekommen hätten und es jetzt nur "KPÖ"-Mandate gibt, entbehrt sich mir jeglicher Grundlage. Das sind Wien Anders Mandate. JedeR ist herzlich zur Mitarbeit eingeladen.
Dass das Ergebnis wenig berauschend war und Fehler gemacht wurden steht außer Frage. Diese sind aber meines Erachtens keinesfalls an einzelnen Personen festzumachen. Alle Beteiligten haben hart gearbeitet und ich empfinde die Leistung, die vielen unbezahlten Stunden, als bemerkenswert.
Auch deshalb fand ich die Grundsatzdiskussionen und persönlichen Anschuldigungen bei der LGV wenig hilfreich. Generell habe ich das Gesprächsklima als äußerst destruktiv empfunden. Ursprünglich unterlag ich der naiven Vorstellung, dass wir uns tatsächlich Inhaltlich mit der Ausrichtung der Partei in einem konstruktiven Prozess auseinandersetzen können. Leider war dies wie so oft nicht möglich.
Ich musste stattdessen einen völligen Mangel von Gesprächskultur feststellen. Der Umgang war weder wertschätzend, noch respektvoll. Die 6h waren geprägt von Anschuldigungen, Unterstellungen und sonstigen zwischenmenschlichen Tiefschlägen.
Es verfolgt jedeR von uns eigene Ziele, dennoch erwarte ich von Menschen die Teil einer Gemeinschaft sein möchten, dass sie persönliches zugunsten eines gemeinsamen höheren Zieles unterordnen können. Eine gewisse Höflichkeit und Respekt, auch wenn man nicht miteinander kann, setze ich im Normalfall als gegeben voraus.
Ursprünglich wollte ich gemeinsam mit Julia kandidieren um die Mitgliedervernetzung und Neumitgliederanwerbung voran zu treiben. Nachdem was ich auf der LGV erlebt habe, ist das allerdings kein Umfeld in dem ich arbeiten möchte. Ich kann nicht guten Gewissens jemand neuen davon überzeugen, sich dem auszusetzen.
Ich werde meine Entscheidung ob und wenn wie ich Teil der Piraten bleiben möchte nach der nächsten BGV treffen. Noch hoffe ich, dass es konstruktive Mitglieder gibt, die ihre Energie nützen um den politischen Gegner etwas entgegen zu setzen und nicht nur, um sich gegenseitig fertig zu machen. Sollte diese Hoffnung abermals enttäuscht werden, muss ich die entsprechenden Konsequenzen ziehen.
Aufgrund dieser Entwicklungen und der nicht unumstrittenen Abstimmung bei der LGV zu eine sehr fortgeschrittenen Uhrzeit, biete ich hiermit meine Rücktritt an. Andernfalls bleibe ich jedenfalls bis nach der BGV im Amt um die nächste LGV mit zu organisieren.
Euer LV Peter
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