Sehr geehrter Herr Bürgermeister! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Die Inklusion von Kindern mit Behinderungen in Volks- und Neuen Mittelschulen er-möglicht diesen Kindern, mit Kindern ihrer Altersstufe ohne Beeinträchtigungen ge-meinsam den Unterricht in einer Klasse zu besuchen, stellt aber auch ohne Zweifel für alle Kinder eine Bereicherung dar. Kinder in all ihren Unterschiedlichkeiten und Lern-Bedürfnissen haben so die Möglichkeit mit- und voneinander zu lernen. Die Vorteile können aber natürlich nur unter geeigneten Rahmenbedingungen voll zum Tragen kommen, daher werden ja auch die Klassen mit Integration mit zusätzli-chen Ressourcen für die Begleitung von Kindern mit Beeinträchtigungen unterstützt. Die Begleitung durch LehrerInnen mit sonderpädagogischer Ausbildung ist für die Kinder selbst unabdingbar und erleichtert bzw. ermöglicht die Teilhabe am Unterricht, um eine bestmögliche persönliche Entwicklung zu erreichen.
Während also über die Notwendigkeit der Unterstützung am Vormittag allgemeiner Konsens herrscht, besteht in der Nachmittagsbetreuung bzw. Tagesbetreuung noch Handlungsbedarf. Auch Kinder mit Beeinträchtigungen nehmen an einer solchen Be-treuung teil, auch deren Eltern sind berufstätig und haben ein Recht, das Angebot ganztägiger Schulen zu nutzen. Leider sind aber die PädagogInnen in der Tagesbe-treuung derzeit alleine mit der Gruppe, eine sonderpädagogische Unterstützung fehlt. Die PädagogInnen sind so vor große Herausforderungen gestellt, die Betreuung der Gruppe und zugleich eine gezielte Unterstützung von Kindern mit Beeinträchtigungen ist eine Gratwanderung.
Zuständig für die personelle Dotierung der Lernzeiten ist der Bund bzw. in der Aus-führung der Landesschulrat zuständig, für die Freizeitstunden allerdings der Schulerhalter, sprich die Stadt Graz selbst. Die Stadt hat sich in zahlreichen Be-schlüssen, aber auch in der Bildungsstrategie ausdrücklich zur ganztägigen Schule und einer qualitätsvollen Tagesbetreuung bekannt. Die Aufstockung der LehrerInnen-Stunden in dieser Betreuung, insbesondere in großen Standorten mit mehreren Kin-dern mit Beeinträchtigungen, vor allem auch im Freizeitteil, wäre ein wesentlicher Beitrag zur Steigerung der Qualität in der ganztägigen Schule und zudem ein Beitrag zur gelungenen Inklusion von Kindern mit Behinderungen. Das Land Steiermark bie-tet zudem finanzielle Förderungen im Rahmen der Qualitätsoffensive zur Nachmit-tagsbetreuung, im Rahmen derer für unterschiedliche Schwerpunkte, darunter expli-zit Integration von Kindern mit Behinderungen, Fördermittel abgeholt werden können.
Ich stelle daher im Namen der sozialdemokratischen Fraktion
den dringlichen Antrag:
Der Gemeinderat ersucht den zuständigen Stadtrat für Bildung, dem Gemeinderat bis Herbst in Zusammenarbeit mit Landesschulrat, dem Land Steiermark, dem Sozial-ressort und dem Zentrum für Inklusiv- und Sonderpädagogik ein Konzept für die zu-sätzliche Unterstützung von Kindern mit Behinderungen in der Tagesbetreuung vor-zulegen.
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